Euphorisch und voller Erwartungen bin ich gut ausgeschlafen aufgestanden. Nach der Dusche ging es runter zum Frühstück. Das war prima, bis auf den gebratenen Speck. Der war so fest gebraten, dass er schon fast wie ein Pommes Chips war. Aber das ist jammern auf höchstem Niveau. Nach dem Frühstück brachte ich das Gepäck schnell rüber zum Flughafen. Die Tasche von Frieda war nun wieder sehr angenehm zu ziehen, da nur noch Frieda drin war. Ich fliege gerne von so kleinen Flughäfen, da ist alles sehr übersichtlich, und in der Regel geht alles etwas ruhiger und gesitteter zu und her. So war es dann auch. Ich war der einzige bei der Gepäckabgabe und hatte eine sehr freundliche und zuvorkommende Bedienung. Die Tasche wog genau die erlaubten 23 kg und Frieda konnte ohne wiegen und weiterer Schikanen aufgegeben werden. Für Frieda hätte der Flug 500 Dänische Kronen gekostet (CHF 75), da aber der "Kasten" für die Kreditkarten nicht funktionierte, hat mir die nette Dame den "Frieda-Transport" geschenkt und einen guten Flug gewünscht! Wow, der Tag fängt ja perfekt an. Erleichtert ging ich zurück ins Hotel und bin nochmals eine Stunde hin gelegen und habe mein Bein hochgelagert.
Um 10 Uhr ging es dann mit dem Handgepäck über die Strasse zum Flughafen. Da ich alles Schwere im Handgepäck hatte, war dieses ziemlich schwer. (über 10 kg) Trotz meinem wilden Bart hatte ich bei der Sicherheitskontrolle keine Probleme und flog um 11 Uhr ab nach Kopenhagen. Dort musste ich dann umsteigen, respektive zuerst knapp drei Stunden warten. Das war aber nicht so tragisch, denn Kopenhagen hat einen grossen Transitflughafen mit vielen Läden, Kiosken und Restaurants. Und da es dort sogar kleine Wägelchen (ähnlich wie ein Rolator) für das Handgepäck hatte, musste ich meinen schweren Rucksack nicht herumschleppen, sondern nur herumstossen. So verging die Wartezeit im Fluge, und ich hatte sogar noch Zeit für ein Nickerchen. Den Flug habe ich dann zum Glück nicht verschlafen und bin pünktlich eingestiegen. Eines muss ich an dieser Stelle noch loswerden. Wir Schweizer können einfach nicht gesittet anstehen. Ständig ein Gedränge und ein Gerangel, dabei fliegt der Flieger für alle um die gleiche Zeit ab, und jeder hat sein reserviertes, nummeriertes Plätzchen. Die Hostess musste dreimal ausrufen, dass zuerst nur die Business-Passagiere einsteigen können, denn es waren 2/3 der Fluggäste bereits angestanden! Bei so Sachen kann ich nur den Kopf schütteln. Wir könnten von den Engländern lernen, wie man richtig schön und gesittet ansteht.
Der Flug nach Zürich dauerte knapp zwei Stunden, und ich wurde langsam etwas "chribelig". Mit der Zeit wurde es extrem heiss im Flieger, aber ich war trotzdem der einzige, der die Lüftung laufen lies. Als der Kapitän kurz vor Zürich ankündigte, dass uns in Zürich 32 Grad erwarten, bin ich nur schon in Gedanken wie eine Glace an der Sonne geschmolzen. Als ich in Zürich am Gepäckband Nr. 12 meine Tasche erwartete, sah ich bereits an der Scheibe meine Familie draussen. Frieda musste ich beim Sperrgut abholen, aber sie war auch schon abreise bereit und so gings durch den Zoll, und dann konnte ich endlich Irène und Alena in die Arme schliessen. Es ist ein schönes Gefühl nach sechs Wochen seine Liebsten wieder zu sehen. Fabio konnte leider nicht mitkommen, da wir wegen dem vielen Gepäck zuwenig Platz im Auto hatten. Nachdem wir uns durch den Zürcher Stau durchgeschlängelt hatten, kamen wir alle glücklich zu Hause an. So konnte ich nun auch Fabio in die Arme schliessen, und alle anderen, die auf ein Willkommensbierchen gekommen sind.
Meine ersehnte Bratwurst genoss ich dann am folgenden Tag in vollen Zügen, und der Besuch beim Arzt bestätigtet meine Internetprognose. Muskelfaserriss an der linken Wade. Das ist nichts Schlimmes, aber es bracht enorm viel Zeit und Geduld, bis das vollständig verheilt ist! Die Bartabhauete war dann am Freitag, und nun sehe ich wieder ganz brav und anständig aus.
Es war eine unglaublich intensive und schöne Zeit für mich auf Island und auch auf den Färöer Inseln. Ich danke allen, die mir geholfen haben dieses Projekt umzusetzen, denn ich weiss, dass es nicht selbstverständlich ist. Und euch lieben Blog-Leserinnen und Leser danke ich, dass ihr mich begleitet habt. Ich hoffe ihr hattet Spass und habt den einen oder anderen Eindruck von Island mitbekommen. Ich werde in den nächsten Tagen noch einige Fotos aufschalten, damit ihr auch noch sehen könnt, was ihr bereits gelesen habt. In diesem Sinne
TAKK - DANKE
und bis zum nächsten mal.