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23. Juli 2015 Faskrudsfjördur - Djupivogur 110 km

Veröffentlicht am 24.07.2015

Heute wurde ich doch tatsächlich durch meinen Wecker geweckt. Die Nacht war sehr stürmisch und es hat auch mehrmals geregnet. Mein Pocker mit der Wäsche ist aber voll aufgegangen. Ich habe meine Wäsche hängen lassen und obwohl es geregnet hat, hat der Wind bis am Morgen alles trocken geblasen! Das ist natürlich ein Vorteil vom Wind. Nach meinem Frühstück im Zelt, heisst es wieder abbrechen und aufladen. Wie jeden Tag. Zum Zmorge nehme ich jeweils ein Joghurt, Brot mit Butter und Bündnerfleisch oder Schinken und vielleicht ein Muffin zum Dessert. 

Beim Zelt zusammenlegen, habe ich mir gedacht, dass es mal an der Zeit wäre, das Zelt zu saugen. Leider habe ich aber keinen Staubsauger dabei, darum habe ich die Grashalme und was da sonst noch herum lag, hinausgepustet. Staubsauger einfach umgekehrt. Der Wind war sehr stark, aber diesmal von der richtigen Seite und eher warm. Es war am Start 14 Grad, wahrscheinlich war es der Föhn. An der Küste standen heute wieder einige Fjordumfahrungen an. Der erste war nach 26 km geschafft, und dann gab es als Lohn einen Kaffee. Es war aber trotzdem sehr anstregend, weil es ständig rauf und runter ging. Gutes intervall Training. Der Wind war mittlerweilen gar nicht mehr da, einfach weg. Ich habe ihn nicht vermisst. Dann war ich um 15 Uhr in Berunes und sah rüber zu meinem Ziel nach Djupivogur. Das Problem war nur, dass ich aber zuerst den Berufjördur umfahren musste, und der "Umweg" war 45 km lang. 

Das Wetter wurde kühler, und mittlerweilen regnete es immer wieder. Grundsätzlich macht mir das nichts aus, denn wenn ich fahre, habe ich genug Wärme in mir. Nach über 80 km, kam doch tatsächlich noch eine Holperpiste für rund 10 km. Mit Aufstieg und allem. Obwohl ich meinen Allerwertesten immer schön mit Hirschtalg einsalbe, schmerzt er mittlerweilen sehr und ist angeschlagen. Da kommt natürlich die Holperpiste sehr ungelegen. Die letzten 10 km waren dann zum abbeissen. Ständig rauf und runter und das Ziel kam einfach nicht näher, mein Kopf hatte schon resigniert. Was ich damit sagen will, meine Beine würden noch weiter mögen, aber der Kopf wollte nicht mehr. Genau zu diesem Zeitpunkt habe ich im Fjord zwei kleine Delfine gesehen! Wow, was für ein Erlebnis. Ich bin dann doch noch zufrieden im Camping in Djupivogur angekommen. Ein kleines Dörfchen mit einigen Häusern, einem Hotel, einem Kaffee, einem Einkaufsladen und einem Bankomaten. Die sind also super ausgestattet hier. 

Nachdem ich das Zelt aufgestellt hatte, ging ich zuerst so wie ich war zum Essen ins Kaffee. Einen Cheeseburger mit Pommes und eine Glacé wurde verdrückt, bevors dann anschliessend in die Dusche und zur Massage ging. Das zweite war nur Wunschdenken, leider.... Kurtic hat mir heute geschrieben und gemeint, dass es ihm vorkommen, als ob ich in der RS sei. Das hat tatsächlich etwas, mein Militärsackmesser ist dabei, mein Militärbesteck 86 auch, ab und zu ein Biwak und gelegentlich mal einen FAK-Ausgang. Aber das hier ist alles freiwillig. 

Highlight des Tages: die beiden Delfine im Berufjördur

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22. Juli 2015 Skjöldolfsstadir - Faskrudsfjördur 100 km

Veröffentlicht am 23.07.2015

Die Nacht war bitter kalt, vor allem meine Zehen haben gelitten. Ich hatte sogar Alpträume, sie seien abgefroren. Ich habs überlebt und konnte am Morgen alle Zehen wieder bewegen. Das Wetter war nicht so "amächelig". Das Thermometer zeigte 8 Grad an und der Nebel schlängelte sich um die Berge. Beim Abräumen regnete es nicht, dafür war ich sehr dankbar. Doch als es los ging, begann es natürlich zu regnen. Mittlerweilen habe ich mich sehr gut an die isländische Wärme gewöhnt. Ich muss einfach immer darauf achten, dass die Zehen nicht einfrieren. Immer etwas bewegen und mit dem Gore-Tex Fussschutz sind die Füsse zusätzlich geschützt. Ich fahre schon seit Tagen in voller Winterausrüstung. Von oben bis unten warm angezogen, Gore-Tex Jacke und Hose darüber, Kappen und Handschuhe und noch etwas treten, das gibt am meisten warm. 

Es wäre nun aber doch extrem schön, wenn der isländische Sommer bald zurück kehren würde. Denn seit bald zehn Tagen ist es kalt, regnerisch und die Sonne zeigt sich kaum. Ein Isländer hat mir erzählt, dass immer irgendwo auf der Insel schönes Wetter sei. Wenn man also schlechtes Wetter hat, ist man am falschen Ort! So einfach ist das. Die Fahrt führte zu diesem Tal hinhaus. Eigentlich ging es ständig etwas runter, aber wegen dem Gegenwind konnten wir diesen Vorteil gar nicht nutzen. 50 Kilometer bis nach Egilsstadir, die Metropole von Ostisland, das war das erste Etappenziel. Es war eine mühsame Fahrt, Regen, Nebel, rechts und links Berge und meine Beine waren heute gar nicht fit. 

Aber dann war es endlich soweit, die Ortstafel Egilsstadir war erreicht. Jupie, Stadt, einkaufen, essen, Kaffee trinken, Internet. Zuerst gings mal zum Supermarkt, und die Reserven wurden wieder auf normal Bestand aufgestockt. Dann gings zur Tankstelle, einmal Bleifrei tanken. Quatsch, mein Motor läuft mit Muskelkraft. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte einen Salzmangel. Also habe ich mir ein Pittabrot mit Chicken und Pommes bestellt. Die Pommes musste ich aber so nachsalzen, dass mich meine Nachbarin nur noch mit grossen Augen anschaute. Da habe ich extra noch etwas Kutchup drüber gegossen. Mhhhhh. Das gute in diesen Tankstellen ist auch, dass man das Internet nutzen kann. Es gibt immer was zu tun.

Nach dieser 90 münitigen Pause gings mit vollem Elan weiter an die Ostküste, Ziel war Reydarfjördur. Die 34 Kilometer und den Pass mit 350 Höhenmeter haben wir locker geschafft. Diesmal hatten wir auch freundliche Unterstützung vom Wind. Meine Beine waren wieder in Form, mein Kopf war wieder parat und wir mussten die gunz der Stunde nutzen. Nach der 10 Kilometer langen Abfahrt ans Meer, sind wir gleich noch einen Ort weiter gefahren. Es ging zuerst 100 Meter in die Höhe und dann ab durch ein Tunnel. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn du mit dem Velo im Tunnel fährst. Ich trage im Tunnel immer meine Sicherheitsweste, so dass mich sicher alle sehen. Auf jeden Fall die, die noch etwas sehen. So sind wir in Faskrudsfjördur (geiler Name) direkt an der Ostküste angekommen. Auf dem Camping waren Frieda und ich die ersten, mittlerweilen hat es noch zwei Zelte und einen Caravan. Gemütlich am Meer neben einem rauschenden Bach haben wir unser Zelt aufgeschlagen. 

Ich ging noch kurz ins Dorf, die haben ein Restaurant, das sieht aber nicht so sexy aus, einen Laden gibt es nicht, aber einen kleinen Tankstellenshop. Dort habe ich noch eine Cola und Joghurt fürs Früstück gekauft. Als ich duschen wollte, ist das Wasser nicht abgelaufen. Scheisse, alles verstopft. Jetzt kommt Sanitär Amstad und hat das Problem gelöst. Der ganze Ablauf war mit Haaren vermacht, wäähhh so gruisig. Da kamen mehr Haare aus dem Ablauf, als ich noch auf dem Kopf trage. Okay, mit dem Bart könnte es dann aber wieder reichen. 

Zum Znacht kochte ich wieder Pasta, diesmal gabs aber Tagliatelle mit Tomaten-Pesto. Zum Dessert noch etwas Schokolade und einen Muffin und fertig. Zum Znacht schaute sogar die Sonne zu uns runter, schön es gibt sie noch! Morgen gehts weiter, den Fjorden entlang Richtung Süden. Gemäss Wetterkarte sollte der Wind morgen wieder günstig sein. Dann schauen wir mal, wo er uns hinträgt. 

Highlight des Tages: 10 Kilometer lange und rauschende Abfahrt von der Fagridalur. 

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21. Juli 2015 Reykjahild - Skjöldolfsstadir 114 km

Veröffentlicht am 22.07.2015

Gut und lang geschlafen, das tat gut. Um 7.30 Uhr bin ich aufgestanden und habe mich auf den heutigen Tag vorbereitet. Es war mir bewusst, dass es nichts spannendes werden wird, denn es geht über verschiedene Hochebenen. Viel zu sehen ausser Natur gibt es da wohl nicht. Um 9 Uhr kaufte ich mir im Supermarkt noch zwei Baguettes ein, und dann starteten wir in den Tag hinein. Wenn alles gut läuft, sollten wir heute Abend in Skjöldolfsstadir sein, aber dort soll es keine Einkaufsmöglichkeit geben. Darum habe ich die Reserven etwas aufgestockt. 

Bereits nach wenigen Kilometern gings kurz steil bergauf. Vorbei an den heissen Quellen und Schwefelfeldern. Es hat auch dem entsprechend gerochen. Der ganze Berg in seiner hell roten Farbe dampfte, auf beiden Seiten. Dann gings lange geradeaus, durch Lawafelder, durch Steinwüsten, durch Sandwüsten und ab und zu war da mal ein Schaf. So ging es den ganzen Tag, Kilometer für Kilometer. Mein Picknick genoss ich an einer Oase, respektive an einem kleinen See. Nichts als Ruhe, ab und zu ein Auto, das vorbei fährt sonst nichts. 

Auf dem Velo hat man viel Zeit zum studieren, es gehen mir immer wieder ganz viele Sachen durch den Kopf, doch am Abend ist schon fast alles wieder vergessen. Betreffend Strom bin ich Selbstversorger, worauf ich sehr stolz bin. Ich habe einen Nabendynamo an dem ich ein E-Werk angeschlossen habe. An dieses E-Werk kann ich einen Akku anhängen und aufladen. Vom Akku lade ich dann meinen Bordcomputer und mein IPhone. Toll. Natürlich war auch heute der Wind wieder anwesend. Er blies von allen Seiten, aber leider fast nie von hinten. 

Im Aufstieg zum bisher höchsten Pass (600 M.ü.M.) griff mich der Wind wieder einmal von vorne an. Mittlerweilen bin ich es ja bereits schon gewöhnt. Leider brachte der Wind auch Nebelschwaden und Regen mit. Meine Sonntagsfahrt wurde nun wieder zum Härtetest. Auf den letzten 30 km hatte ich aber endlich Rückenwind, so dass es ganz flott Richtung Ziel ging. Nach 114 Kilometern bin ich dann in Sköldolfsstadir angekommen. Da ist ein Stall, ein Haus, eine verlotterte Tankstelle und ein Hotel mit Camping.  Leider musste ich nun heute mein Zelt bei Regen aufstellen, aber auch das funktionierte. Die haben hier ein Schwimmbad und super Duschen. Ich habe gleich alle meine Kleider in der Garderobe zum Trocknen aufgehängt. Mal schauen ob jemand meckert. 

Wieder schön warm angezogen kochte ich meine Spaghetti Bolognese, ich weiss, bereits zum dritten Male. Aber die sind so gut, und schliesslich brauche ich Kohlenhydrate. Meine Beine sind super drauf und ich kann mich jeden Tag auf sie verlassen. Auch Frieda ist eine zuverlässige Partnerin, was würde ich bloss ohne sie machen?Müde und zufrieden gings dann in den kuscheligen Schlafsack. Morgen gehts nach Egilsstadir, das ist die Metropole von Ostisland, zum Einkauf, und anschliessend weiter an die Küste. Dann hoffentlich wieder mit mehr Action. Übrigens während der ganzen Fahrt habe ich kein Wohnhaus gesehen!

Highlight des Tages: auf meine zuverlässige Frieda kann ich mich stets verlassen!

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20. Juli 2015 Reykjahild (Ruhetag)

Veröffentlicht am 21.07.2015

Nach einer kalten (es war 2 Grad um 23 Uhr) und regnerischen Nacht erwachte der neue Tag. Heute war ich sehr schnell angezogen, ich musste nur die Pyjamahose mit der Trekinghose tauschen, et voila, fertig. Da es so kalt war, habe ich fast alles angezogen, was irgendwie warm gab. Es regnete immer noch leicht, als ich mein Frühstück im Zelt genoss. Anschliessend war Wäsche waschen angesagt und dann trocknen lassen. Der Supermarkt ist gleich auf der anderen Strassenseite, das ist perfekt. Nach dem Einkauf gings dann auf meinen Ausflug in den Jökulsargljufur Nationalpark. 

Als wir Reykjahild verliessen, begann es überall zu rauchen. Eine der weltweit aktivsten Vulkanregionen umgibt den Bergbrücken Krafla und beginnt nordöstlich des Myvatn. Ein Geothermal-Kraftwerk zapft die Wärmeenergie ab und nutzt diese für die Warmwasseraufbereitung, zum Heizen oder sogar für den Betrieb von Gewächshäusern. Da brodelt es aber richtig, einfach faszinierend. Der erste Stopp war beim Vulkankrater Viti. Ein türkisblauer See im Krater, wie die Suppe in der Schüssel. Unglaublich und überall hat es Schwefelfelder rund um den Vulkan. Weiter ging die Fahrt zum Detifoss und zum Selfoss. Die Landschaft wurde nun extrem karg, nur noch Steine überall, eine Steinwüste. Nichts grünes, nichts lebendiges einfach nur Steine. Der Detifoss ist mit 44 Meter nicht ein hoher aber ein impossanter Wasserfall. Es ist Europas grösster Wasserfall, wenn man das Volumen an Wasser betrachtet, das da runter donnert. Den Selfoss sah ich dann nur noch von der Ferne. Feuer und Eis haben hier einen faszinierenden Canyon entstehen lassen. 

Weiter ging die Fahrt, aber nicht mehr auf asphaltierter Strasse, sondern auf einem holper Weg. Da es gestern so stark geregnet hatte, mussten riesige Wasserlöcher durchfahren werden. Es war mal etwas anderes so im Bus zu fahren, aber es war sicher kein Vergnügen, und das 35 km lang! Hätten die Isländer Korporationen wie wir, wären auch diese Strassen in einem besseren Zustand. Weiter gings den Canyon runter zum Vesturdalur, das sind ganz spezielle und mystische Felspfeiler. Angeblich sollen es versteinerte Trolle sein. Zu guter letzt haben wir den Canyon noch bei Asbyrgi besichtigt, bevor es dann via Husavik wieder zurück nach Myvatn ging. Wir waren zu viert auf unserer Reise, eine Australierin, eine Norwegerin der Busfahrer und ich. 

Aussergewöhnlich waren die verschiedenen Landschaften. Zuerst eine Steinwüste ohne etwas Leben, dann überall schwarzer Sand und dann wieder alles Steine, die mit hellgrünem Moos überwachsen waren. Faszinierend die Naturgewalten, und das ist alles mit Feuer und Eis über Jahrtausende erschaffen worden. Voller Eindrücke aber sehr müde bin ich wieder auf dem Camping eingetroffen. Mittlerweilen schaute die Sonne hervor und es wurde sofort wärmer. Nachdem ich Frieda noch geölt hatte, gings in die City in den Ausgang. Das heisst zwei Hotels, ein Bistro und etwa 20 Häuser. Im Bistro gönnte ich mir einen Lammhamburger, der ganz gut war. Leider hatte ich noch nicht genug und bestellte mir noch einen Schokoladenkuchen. Der war so feiss und mastig, dass ich dann aber endgültig genug hatte. Gut war er ausserdem auch.

Von der sonntäglichen Regenschlacht ist wieder alles trocken und bereit für die Weiterfahrt in den Osten. Mal schauen wie weit uns der Wind morgen trägt. Wir sind auf jeden Fall bereit und motiviert. 

Highlight des Tages: Detifoss Wasserfall

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19. Juli 2015 Akureyri - Reykjahild 103 km

Veröffentlicht am 20.07.2015

Gut ausgeruht bin ich aufgestanden und zum Frühstücksbuffet gepilgert. Der Blick nach draussen, verheisst aber nichts Gutes: Regen und Wind. Ich habe nochmals richtig rein gefutterrt und habs genossen. In meinem Zimmer riecht es wie auf einer Frühlingswiese oder nach Waschmittel. Alles war schnell zusammen gepackt und Frieda wurde beladen. Meine Gummischuhe, die ich für die Überquerung der Flüsse im Hochland gebraucht hätte, habe ich mit etwas Wehmut zurück gelassen. Sie sind relativ schwer und schlecht zu verstauen. Ich werde dann mal ein Bier weniger trinken, dann habe ich die CHF 7.90, denn so viel haben die gekostet in der Landi, wieder eingespart. Oder am 27. Septemberhabe ich Geburtstag. 

Um 9.30 Uhr ging die Post ab, zuerst runter in die City und dann raus aus der Stadt. Schon bald konnte ich den letzten Zipfel des Fjordes auf einem Damm überqueren. Das Spezielle daran war, dass in den Fjord hinhein der Flugplatz gebaut wurde. Eigentlich ins Meer hinaus, unglaublich! Bei diesen Windverhältnissen ist heute wahrscheinlich kein Flugzeug hier gelandet. Auf der anderen Seite des Fjords gings 20 km gegen den Wind ständig rauf und runter. Die bauen hier einen Tunnel durch den Berg, aber der wird erst im nächsten Jahr fertig sein! Schade. Zur Kälte (7 Grad) und zum Wind kam jetzt noch der Regen dazu. Meine Sonnenbrille wurde zur Taucherbrille umfunktioniert, aber einen Schnorchel brauchte ich zum Glück nicht. Aber als dann plötzlich meine Schnudernase an der Brille war, war es Zeit die Taucherbrille zu versorgen. 

Endlich gings bergauf und in die andere Richtung. Somit hatten wir jetzt den Wind im Rücken. So ging es doch ziemlich flott weiter. Bei einer Abfahrt haben Frieda und ich einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Mit 73 km/h sind wir runter gedonnert, es hat nur so gezischt. Nach 50 km waren wir an unserem ersten Teilzeil, beim Godafoss angekommen. Der Wasserfall der Götter. Ein eindrückliches Schauspiel, wie das Wasser über die Felsen hinunter rauscht. Aber Hand aufs Herz, irgendwie habe ich mir den Godafoss grösser vorgestellt. Denn der Rheinfall erscheint mir viel eindrücklicher. Mittlerweilen hatte ich so kalte Hände, dass ich diese bei einer heissen Tasse Schokolade aufwärmen musste. 

Das Wetter war immer noch gruisig, aber die Fahrt ging trotzdem weiter. Zum Glück habe ich noch die Winterhandschuhe dabei, so hatte ich wieder trockene und warme Hände. Es gibt selten Tage, an denen es von morgens bis abends regnet, aber heute war so ein Tag. Die Kälte war erträglich, aber die Nässe setzte mir langsam zu. Nach einigen Hügeln waren wir endlich am Myvatn angekommen. Der Mückensee bietet faszinierende Phänomene. Lawasteine, Krater, Hügel und das im und neben dem See. Eine einmalige Landschaft. Es hat ihr jeweils Millionen von Mücken, doch heute habe ich keine gesehen, die sind wohl alle erfroren.  Ich konnte noch einige Fotos machen, doch dann war Schluss, weil meine Hände so kalt waren, dass ich die Handschuhe nicht mehr anziehen konnte! Am oberen Ende des Sees kam dann endlich Reykjahild, mein Etappenziel. Auf dem Camping direkt am See konnte ich mein Zelt während einer Trockenperiode aufstellen. Ich hatte so kalte Hände, ich brachte die Schnalle vom Helm nicht auf. Auf der Toilette musste ich zuerst meine Hände aufwärmen. (mit heissem Wasser) Dann war ich froh, dass das Zelt stand und alles im Trockenen war, denn es hat gleich wieder begonnen zu regnen. 

Die Dusche genoss ich in vollen Zügen, vor allem um den Körper und den Geist aufzuwärmen. Es hat zwar nach faulen Eiern gerochen (heisse Quelle) aber das war egal. So gab es anschliessend Penne an einer Tomatenpesto Sauce und einen heissen Kaffee. Ich habe mich entschieden, noch einen Tag hier zu bleiben, in der Hoffnung morgen ist wieder besser Wetter, und man sieht etwas von der Region. Denn es ist eine der schönsten Landschaft von Island. Ich bin optimistisch, denn vom Wetter her, war heute endgültig ein Tag zum vergessen. 

Highlight des Tages: Ich konnte mein Zelt trocken aufstellen.

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18. Juli 2015 Akureyri (Ruhetag)

Veröffentlicht am 19.07.2015

Nach 14 Tagen radeln habe ich heute Frieda einen Ruhetag gegönnt. Mir natürlich auch. Immerhin haben wir bereits 1250 km und 13'300 Höhenmeter hinter uns gelassen. Auch ein Ruhetag fängt mit einem ausgedehnten Frühstück an. Und da wir uns hier ein Hotel leisten, fängt der Tag noch luxuriöser am Frühstücksbuffet an! Das Buffet wurde schon abgeräumt, als ich immer noch am Essen war. Okay, sie haben gefragt, und ich habe ihnen gesagt, was sie noch stehen lassen sollen. Hey, esay man! 

Nachdem Frühstück folgte der zweite Waschgang. Mein Zimmer sieht aus wie eine Waschküche. Ich habe zwei Wäscheleinen dabei, und die habe ich quer durchs Hotelzimmer gespannt. Ich hätte gerne die Augen vom Zimmermädchen gesehen, als es in mein Reich eintrat. Hauptsache alles ist wieder sauber und bis morgen trocken. Anschliessend gings zum Einkaufen, denn die Essreserven waren so ziemlich aufgebraucht. Natürlich darf auch Frieda am Ruhetag nicht zu kurz kommen, daher habe ich mich auch um sie gekümmert. 

Nach getaner Arbeit folgt nun aber das Vergnügen, und das war heute Walbesichtigung in Dalvik. Ich habe diesen Ausflug im Internet gebucht, weil die einem vor dem Hotel abholen. Aber nur wenn man mindestens zu zweit ist. (das wiederum habe ich erst später per Mail erfahren) So habe ich mich entschieden den öffentlichen Bus nach Dalvik zu nehmen. Ich war gestern an der Busstation und habe gestaunt, dass jede volle Stunde ein Bus dorthin fährt. Leider falsch gelesen! Täglich fahren zwei Busse dorthin und am Samstag keiner! Super Schmidy. Krisensitzung, ruhig bleiben, durch atmen und überlegen. Ich habe dort angerufen und mein Problem geschildert. Resultat, ich konnte den Ausflug stornieren. Als nächstes ging gleich hier vor Ort zu einer Tourismusinformation, und habe mir eine Tour von Akureyri aus gebucht. Wäre ja eigentlich logisch, denn die gehen genau in den gleichen Fjord! 

Um 13.30 Uhr gings los. Ich ein paar Deutsche und Franzosen und ein Rudel Asiaten. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde den Fjord hinaus und schon sahen wir die ersten Wale, Buckelwale. Faszinierende Wesen, verblüffend wie sie übers Wasser gleiten und immer wieder auftauchen. Wir waren etwa 90 Minuten vor Ort und haben bestimmt mehr als 20 Wale gesehen. Die werden bis 17 Meter lang und wiegen bis zu 45 Tonnen. Unglaublich, einer ist sogar neben unserem Kutter aufgetaucht. Es war sehr aufregend, aber auch sehr kalt auf hoher See, denn auch dort blies einem der Wind um die Ohren. 

Nach dem tollen Erlebnis gings zurück aufs Zimmer. Schliesslich musste ich meine Route nun umplanen. Das Hochland ist definitiv gestrichen. So fahre ich nun rund um die Insel bis nach Reykjavik zurück, und werde dann zusammen mit Frieda den Bus nehmen, um unser Schiff im Osten der Insel in Seydisfjördur zu erreichen. Das gibt einige Kilometer weniger, (per Rad) aber auf die kommt es auch nicht an. Also geht es morgen zum Godafoss (der göttliche Wasserfall) und anschliessend zum Myvatn (Mückensee) Ich freue mich auf diese beiden Naturschauspiele.

Zum Znacht gings nochmals ins Bautinn in der Altstadt. Ein super Restaurant, jedem zu empfehlen der nach Akureyri kommt. Auch heute konnte ich mich nicht für den Wal durchringen, aber ein feines Schaf ist auch nicht zu verachten. Ab Morgen ist dann eher wieder Pasta angesagt. Nach einem genussvollen Kaffee in der Hotellobby gings müde und mit vielen Eindrücken ins Bett. 

Highlight des Tages: Walbesichtigungstour

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17. Juli 2015 Varmahild - Akureyri 98 km

Veröffentlicht am 18.07.2015

Als ich meinen Kopf zum Zelt hinaus streckte war ich doch verblüfft. Nebel, noch schlimmer, es nieselte aus dem Nebel und es war "arschkalt". Dabei war der Himmel heiter um 3 Uhr, als ich aufs WC musste. So schnell kann das Wetter wechseln. Ich habe trotzdem gefrühstückt und alles zusammen gepackt. Der erste Teilabschnitt dauerte aber nur einen Kilometer bis zur Tankstelle, denn dort gab es noch einen heissen Kaffee bevors richtig los ging.

Kurz nach 10 Uhr sind Frieda und ich dann durch gestartet. Mit viel Wind im Rücken gings wieder in ein lang gezogenes Tal hinein. Es ging immer leicht bergauf ohne es wirklich zu spüren. Leider sahen wir von der Aussicht nicht so viel, weil alles so verhangen war. So ging es zügig die Öxnadalsheidi hinauf auf kanpp 600 Meter über Meer. Der Aufstieg fiel uns sehr ring, aber das änderte sich auf den letzten beiden Kilometer vor der Passhöhe. Denn nun hat der Wind die Richtung gewechselt. Das wiederum hat uns natürlich gar nicht gepasst! Dafür waren die Nebelschwaden verschunden und die Sonne lachte am blauen Himmel. 

Übrigens als ich heute zum ersten Mal zum Bidon griff um zu trinken, bin ich erschrocken. Ich hatte das Gefühl im Bidon sind 20 gekochte Eier und nicht mein Magnesiumwasser. Das Wasser war schwefelhaltig, darum roch es nach faulen Eiern. Mhhhh. Irgendwie musste ich trinken ohne zu riechen. Das geht!

Die letzten 40 km bis nach Akureyri hatten wir tatsächlich Gegenwind. Das heisst, wir sind zum Teil langsamer nach unten gefahren, als auf der anderen Seite nach oben! Die Aussicht war nun herrlich, die satten grünen Wiesen, die Berge (immer noch mit viel Schnee) und all die Frühlingsblumen, vor allem der auffällig gelbe Löwenzahn blühte. Für mich war es ein typischer Frühlingstag in den Bergen, und für die Isländer natürlich ein wunderbarer Sommertag bei mittlerweilen 16 Grad. Immer neben der Strasse der kristallblaue Fluss, der mit uns ins Tal hinunter floss. Natürlich fanden wir auch einen schönen Rastplatz um unser Lunch einzunehmen und die Beine für kurze Zeit baumeln zu lassen. 

Die Kilometer wurden immer mehr und das Ziel kam in grossen Schritten näher. Doch rund 10 km vor Akureyri gings nochmals 100 Meter hinauf, aber dann gings runter in die Hauptstadt des Nordens von Island. Akureyri hat rund 18'000 Einwohner und liegt an Islands längstem Fjord, dem Eyjarfjördir. Als Sehenswürdigkeit gilt die Akureyrarkirkja, die auffällig über dem Städtchen thront. In der Altstadt hat es hübsche farbige Holzhäuser, kleine Läden und viele gemütliche Cafés. 

Als ich dann endlich mein Hotel gefunden hatte, wurde alles abgeladen und ich ging sofort unter die warme Dusche, was nicht nur schön war, sondern auch gut tat. Dann gings ab in die City, heute musste wieder einmal ein richtiges Stück Fleisch auf den Teller. Auch Radfahrer leben nicht nur von Pasta. In einem super Restaurant hatte ich ein Tisch am Fenster und liess mich verwöhnen. Ich habe noch lange überlegt, ob ich Walfleisch bestellen sollte. Doch das schlechte Gewissen konnte ich nicht überwinden, und bestellte ein totes "Ross". Eigentlich spielt es ja keine Rolle, ob Wal oder Ross! Aber es war wunderbar und hat prima geschmeckt. 

Ich machte noch einen Besichtigungsspaziergang durch Akureyri, denn für morgen ist Regen angesagt. Nach einem genüsslichen Café Latte gings dann noch an die Wäsche. An meine Wäsche, denn jetzt ist die Gelegenheit alles mal zu waschen, damit alles wieder frisch und frühlingshaft riecht. Morgen gehts zur Walbeobachtung ins Meer hinhaus. Bin dann mal gespannt, ob ich morgen Abend das Wal Menu auswähle.                

Highlight des Tages: das wunderbar zarte und leckere Pferdesteak mhhhhhh

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16. Juli 2015 Vidigerdi - Varmahild 91 km

Veröffentlicht am 17.07.2015

Ein Hotelzimmer ist schon luxus pur. Wunderbar geschlafen und ausgeruht machte ich mich über das Frühstücksbuffet her. Das war aber lecker! Es war draussen immer noch stark bewölkt und windig. Der Patron hat mir doch gestern versprochen, den Wind abzustellen. Naja, ist ihm nicht ganz gelungen. Beim Aufladen hatte ich noch ein nettes Gespräch mit Christiane aus Deutschland. Doch dann gings los in den neuen Tag. 

Schon bald merkte ich, dass der Wind nicht mehr so stark war wie gestern, zum Glück. So kam ich gleich gut in die Gänge, und Frieda lief wieder wie geschmiert. Bei einer Pferdeweide musste ich einen Halt machen. Die Islandpferde sind ganz neugierig auf mich zugekommen und wir haben zusammen ein Fotoshooting gemacht. Die Isländer haben es nicht gerne, wenn man ihren Pferden Pony sagt! Heute habe ich viele Pferde gesehen und viele landwirschaftliche Betriebe. Da wo es flach ist, wird sehr viel Landwirtschaft betrieben, doch meistens sieht man keine Kühe sondern nur Hunderte von Siloballen. Den Kühen ist anscheinend zu kalt, daher bleiben sie oft im Stall. (das ist kein Witz, das hat mir ein Bauer erzählt)

Meine Fahrt heute war wieder viel interessanter, denn auf der 1 läuft immer etwas. Bei Kilometer 10 kamen mir zwei komische Vögel entgegen. Die fuhren mit einem kleinen roten Traktor (vielleicht war es ein Hürlimann) und zogen eine kleinen Planwagen hinterher. Mutti durfte Traktorfahren, und Vatti sass auf dem Kutscherbock. Ich habe mir gedacht, auch "s'Traktorä Neldis" sind unterwegs. Später kam mir noch ein original Herby-Käfer mit der legendären Nummer 53 entgegen. Das erste grosse Etappenziel war nach 40 km Blönduos, aber es kam nicht so recht näher, und sehen konnten wir schon gar nichts. Kein Wunder, denn das Dorf ist in einer Senke und schon war ich da. Zuerst gings zum Supermarkt, einkaufen, denn mein Ofen braucht wieder ordentlich Kohlen zum einheizen. Vor dem Supermarkt hatte es kleine Tische, so konnte ich gleich dort mein Mittags Picknick machen. 

Ich kam aber nicht weit, denn 1 km weiter vorne war eine Raststätte, also für einen Kaffeehalt musste noch Zeit sein. Aber dann gings in eine flache endlose Ebene hinein, immer der Blonden nach. Eh, der Fluss hiess Blonda. Es lief rund, endlich kam ich auf Touren, ok den Wind hatte ich diesmal im Rücken. Das war aber auch einmal ein gutes Gefühl. Mittlerweilen wurde das Wetter besser und die Sonne schaute hervor. Was aber noch viel besser war, die Nebelschwaden waren verschwunden, denn ich musste heute nochmals in die Berge. Seit drei Tagen hatte ich nun wieder einmal Sicht auf die Berge. Die Bauern waren emsig am Siloballen machen, ich hoffe nicht, dass das heisst, der Regen kommt bald. 

Nach 70 km gings dann noch zum Schlussaufstieg auf 420 Meter hinauf. Frieda und ich sind locker flockig hinauf gefahren, super Strasse, kein Wind es geht also doch noch. Man bin ich froh. Leider war die Abfahrt nicht so cool. Ich hatte schon den grossen Gang rein getan, aber so richtig runter gings nicht. Es war eine langgezogene, flache Abfahrt, so wie ich sie nicht gern habe. Auf jeden Fall sind wir schon um 18.30 Uhr an unserem Etappenziel in Varmahild angekommen. Für zum Camping mussten wir nochmals 50 Höhenmeter absolvieren, an so einem  super Tag kein Problem. Der Platz liegt schön in einem Wäldchen und ist windgeschützt. Leider hat es wieder keine Duschen, dafür eine schöne WC Anlage mit warmen Wasser. Mittlerweilen habe ich mich schon bald daran gewöhnt. 

Zum Dinner kochte ich mir Spaghetti Bolognese und zum Dessert gabs ein Vanillebrötli. Jetzt trennen uns noch 95 km und einen Pass von Akureyri, die Hauptstadt des Nordens. Wir freuen uns darauf! 

Highlight des Tages: das Frühstücksbuffet

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15. Juli 2015 Kollas - Vidigerdi 68 km

Veröffentlicht am 16.07.2015

Die Nacht war sehr stürmisch, aber nur ausserhalb meines Zelts. Dem entsprechend habe ich auch nicht so gut geschlafen. Ausserdem habe ich gestern noch vergessen Fabio zu danken. Er hat natürlich auch mitgeholfen, dass mein IPhone wieder funktioniert, Danke Fabio. Übrigens Fabio stellt jeden Morgen meine Berichte ins Internet. Es war nicht nur stürmisch sondern auch sehr kalt. In der Nacht erwachte ich und musste zusätzlich noch meine Mammut Winterjacke für in den Schlafsack anziehen. Island LIVE!

Das Abräumen war heute nicht ganz so einfach, aber irgendwie habe ich es geschafft, und alles war dort versorgt, wo es hingehört. So sind wir bei kühlen 9 Grad, leichtem Regen und ganz viel Rückenwind gestartet. Schon nach 5 km hatten wir wieder normalen Asphalt unter den Rädern und dann liefs noch besser. Nach 27 km hatten wir es geschafft und wir waren wieder auf der Ringstrasse Nr. 1. Endlich gibt es ab und zu eine Tankstelle, wo man bei so miesen Bedingungen einen Kaffee trinken kann. Genau das habe ich auch gemacht. Denn ich wusste was jetzt auf mich zu kommt. Wir sind zwar auf der Hauptstrasse, aber wir müssen nun auf der anderen Seite des Hrutafjords hinauf radeln. Regen, starker Gegenwind und kühle 9 Grad schreckten uns aber nicht ab, unseren Weg weiter zu gehen, einfach etwas langsamer als geplant. Zwischendurch kam sogar die Sonne zum Vorschein, aber der Wind blieb.

Ein Camper überholt mich jetzt schon zum vierten Mal in den letzten paar Tagen. Er hupt jeweils, und sie winkt mir wie verrückt zu. So sieht man sich immer wieder, das ist auch mit anderen Campern oder Rucksacktouristen so. Für mein Mittagspicknick habe ich mir ein windstilles Plätzchen bei einer Brücke gesucht. Frieda blieb oben auf der Strasse, denn da konnte ich sie gut ans Brückengeländer stellen. Nach einer viertel Stunde rief mir plötzlich jemand von der Strasse, ob mit mir alles ok sei. Anstatt zu antworten, fragte ich zurück: "Sprichst Du deutsch"? Bingo, Volltreffer. Patricia aus Deutschland ist ebenfalls mit dem Rad unterwegs, aber geht in die andere Richtung. (mit Rückenwind) Wir haben uns kurz unterhalten und gingen dann unsere Wege weiter. Sie hat ebenfalls eine Hompage unterwww.islandperrad.de

Leider sah ich heute von der Natur wieder nicht so viel, weil die Nebelschwaden sehr tief waren. So konnte ich mich auf die Strasse und den Wind konzentrieren. Denn es ist gar nicht einfach zu fahren. Einerseits musst du auf den Wind aufpassen und andererseits auf die Autos achten, die dich überholen oder dir entgegenkommen. Das gibt jedes Mal eine "Druckwelle" vom Fahrtwind. Um 16 Uhr kam dann wieder so eine kleine Tankstelle und ich konnte nicht wiederstehen. Kaffee und Kuchen waren angesagt. Als ich mein Programm für die nächsten Tage anschaute, habe ich kurzerhand ein Zimmer in diesem Motel gebucht. Ich werde so oder so erst in zwei Tagen in Akureyri sein, denn dort werde ich einen Ruhetag einlegen.

Nachdem ich Frieda wieder auf Vorderfrau gebracht hatte. (Kette geölt, alle Schrauben angezogen und leicht geputzt) gönnte ich mir eine lange schöne Dusche. Ui, tat das gut. Mittlerweilen habe ich auch in der Wildnis gelernt, wie man sich warm waschen kann. Ganz einfach, ich habe warmes Wasser gekocht und mich damit gewaschen! So lernt manN immer wieder dazu. Als ich im Badezimmer in den Spiegel geschaut habe, habe ich zwei Dinge festgestellt: 1. meine Nase schält es und 2. ich hatte während zwei Tagen nicht mir in den Spiegel geschaut. Ui, zum Glück war ich wenigsten gut im Haar. Da wir heute unseren 1000. Kilometer auf Island abgeradelt hatten, war das ein Grund zum Feiern. Zum Abendessen gönnte ich mir eine isländische Fleischsuppe, Pouletbrüstli mit Pommes und zum Dessert ein isländisches Gebäck. Das schmeckte grossartig! Dazu gabs ein grosse Bier. In Island ist der Alkohol wegen der hohen Steuer sehr teuer. Alles in allem habe ich aber trotzdem nur umgerechnet CHF 38 bezahlt, da kann mann nichts sagen.

Völlig satt, frisch geduscht und sehr müde ging ich zu Bett. Ich denke heute brauche ich den Fasi nicht zum Schlafen.

Highlight des Tages: Ich bin zurück auf der Ringstrase

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14. Juli 2015 Holmavik - Kollas 85 km

Veröffentlicht am 15.07.2015

Trotz dem Ärger habe ich gut geschlafen und auch ohne Wecker bin ich pünktlich erwacht. Um 9:15 Uhr war ich bereits wieder im Schwimmbad und wusste nicht genau, was mich nun erwartet. Der Junge Herr hat mich ertwartet, er hat heute sein Laptop mitgebracht und ITunes bereits installiert. So jetzt konnten wir es nochmals probieren. Der Junge hat heute frei und ist extra wegen mir gekommen. Wahnsinn, herzlichen Dank. Mein Held heisst: Angantyr Ernir Gudmundsson. In Island ist es so mit den Namen, dass die Kinder den Namen des Vaters übernehmen. Das heisst mein Sohn Fabio würde Fabio Christophsson heissen und meine Tochter Alena würde Alena Christophsdottir heissen. Eigenartig, aber eine gewisse Logik hat auch dieses System. Übrigens ich bin Christoph Rudolfsson!

Zuerst wurde 45 Minuten lang die Software wieder installiert und plötzlich erschien auf meinem schwarzen IPhone der weisse Apfel! Was war das für ein toller Moment, mein IPhone lebt, hurra, ich bin geretten! Ich glaube, ich hatte Tränen in den Augen....... Nach drei Stunden verliess ich das Schwimmbad und mein IPhone funktionierte wieder und alle wichtigen Daten waren auch noch da. Ui, das ging aber noch einmal gut. Noch schnell beim Supermarkt vorbei, denn heute reicht es nicht mehr bis zum nächsten Camping. Es hatte frische Baguette, mhhhh. Ich habe natürlich eines gekauft, denn heute ist doch der 14. Juli, Nationalfiertag der Franzosen. Ich musste das Brot halbieren, damit ich es in die Taschen brachte. Die Isländer essen hier vor allem Tost und kennen kein knuspriges Brot, wie wir es in der Schweiz haben. Schade für die Isländer.

Mit etwas Verspätung aber wieder mit einem funktionierenden IPhone ging die Fahrt weiter. Heute werde ich durch keine Ortschaft fahren, dafür stehen wieder drei Fjordumfahrungen und zwei Berge auf dem Menuezettel. Der Wind blies heute vom Meer her, aber dafür wieder ziemlich heftig. So hatte ich bei der Fjordeinfahrt Rückenwind und bei der Ausfahrt Gegenwind. Das heisst mit rund 30 km/h rein und mit etwa 8 km/h raus! Auf den Bergen das gleiche Bild wie gestern, ab 150 Meter über Meer schlegeldicker Nebel, kalt und Sturmböen. Unglaublich! Es war wirklich ein ereignisloser Tag unterwegs, niemand den ich getroffen hätte, keinen Wal gesehen oder nirgends gabs einen Kaffee.

Um 20 Uhr war dann Feierabend. Ich suchte mir ein hübsches Plätzchen direkt am Meer um mein Zelt aufzustellen. Idealerweise ist da noch ein Bach in der Nähe wegen dem Wasser. Wenn ich zum Zelt hinaus schauen, sehe ich gleich aufs Meer hinaus, herrlich. Nur schade, dass es so stark windet. Zum Znacht kochte ich mir ein Gemüse Risotto und warmen Kaffee, denn es war nur 12 Grad. Übrigens zum Schlafen trage ich zwei Paar Socken, Thermounterwäsche (lang) eine Pyjamahose darüber, Thremoleibchen (lang) und den Fasi. Und damit ich mir die Ohren nicht abfriere, trage ich natürlich eine Schlafkappe von Jack Wolfskin. So nun wünsche ich uns allen eine gute Nacht und freue mich wieder auf einen tollen Tag morgen.

Highlight des Tages: Mein IPhone funktioniert wieder!

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