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5. August 2015 Egilsstadir - Seydisfjördur (Bus)

Veröffentlicht am 06.08.2015

Ich habe himmlisch geschlafen in einem weichen und warmen Bett. Ich war aber auch todmüde gestern. Als ich zu meinem Fenster hoch schaute, war es nicht mehr ganz so himmlisch. Die Scheiben waren alle tropfnass, und ich kam mir vor wie ein Fisch im Aquarium. Draussen regnete und stürmte es, wieder einmal, und das bei 8 Grad. Dafür genoss ich ein feines Frühstück. Dann wurde Frieda ein letztes Mal beladen und in voller Gore-Tex Montur gings die drei Kilometer nach Egilsstadir zur Busstation. Wen traf ich dort zuerst. Genau, mein Haifischkumpel von gestern. Wir sprachen noch etwas vom Wetter (von was denn sonst) und dann musste er los. Mein Bus sollte eigentlich um 9 Uhr hier sein, und um 9.15 Uhr war ich dann langsam beunruhigt und fragte bei der Touristeninfo nach, ob das normal sei. Sie entschuldigte sich, und sagte mir, dass die Busse nicht immer pünktlich seien.

Fünf Minuten später war er dann da. Dann die Überraschung. Der Chauffeur wollte mich nicht mitnehmen mit Frieda. Ich solle den Nachmittagsbus nehmen, er habe keinen Platz für Frieda. Ich habe ihm erklärt, dass ich den Velotransport bei der Firma angemeldet habe, aber das interessierte ihn nicht. Wir sind dann so verblieben, dass er mich und das Gepäck mitnahm, und Frieda musste in Egilsstadir bleiben. Er werde sie am Nachmittag aufladen und mir nach Seydisfjördur bringen. Ich hatte keine andere Wahl, denn ich musste bis 16 Uhr auf der Post meine Veloreisetasche abholen. Die Fahrt nach Seydisfjördur führte über einen Pass. Es hatte Nebel, es regnete immer noch und die Seen dort oben auf 800 Meter hatten immer noch Eis im Wasser! Hier im Osten von Island gibts in diesem Jahr keinen Sommer.

Der Chauffeur hat mich vor der Jugendherberge ausgeladen, und wir haben um 17.15 Uhr bei der Busstation abgemacht. Ich hoffe das kommt gut, denn ohne Frieda würde ich nicht abreisen. Schliesslich gehen wir zusammen durch Dick und Dünn. Im Hostel habe ich mich dann an der Reception angemeldet, und dann kam der nächste Schock. Die haben hier zwei Gebäude und meins war auf der anderen Seite des Dorfes. Es seien nur 15 Minuten Fussmarsch. Es goss aber immer noch aus Kübeln, und ich hatte so viel Gepäcktaschen, dass ich nicht alles auf einmal schleppen konnte. Frieda konnte ich auch nicht beladen, denn die war in Egilsstadir. Etwas sauer nahm ich den Weg zum ersten Mal auf mich. Das wäre etwa so, wie wenn die Reception im Sarner Lido wäre und die Zimmer in der Krone. Wenigstens konnte ich dann gleich das Zimmer beziehen, als das ganze Gepäck am richtigen Ort war. Meine Schuhe und Socken waren pflotsch nass. Zum Glück habe ich eine Heizung im Zimmer, dann trocknet es etwas schneller.

Dann gings wieder auf die andere Hafenseite zur Post, denn dort musste ich nun meine Velotasche abholen. Wenigstens das klappte einwandfrei. So, jetzt fehlt nur noch Frieda, dann habe ich meine sieben Sachen alle beisammen. In der Jugi habe ich mich in meinen Reiseführer über die Färöer erkundigt. Ich freue mich extrem auf die Schifffahrt und die Färinger. Kurz vor 17 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Übergabeort. Es goss im Fall immer noch aus allen Rohren, unglaublich. Über die steilen Hänge kommt das Wasser von überall runter. Es hat etwa 20 Bäche an einem Hang. Wir in Sarnen hätten bei solchen Niederschlagsmengen wahrscheinlich bereits Hochwasser! Diesmal war der Chauffeuer pünktlich auf die Minute! Und wer war im Anhänger? Meine Frieda war da, jupie. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Jetzt sind wir wieder komplett. Nach einem kurzen Einkauf gings per Rad zurück zur Jugi.

Zuerst habe ich mal meine pflotsch nassen Klamotten ausgezogen und aufgehängt. Dann musste ich kurz überlegen, wie ich Frieda in mein Zimmer schmuggle. Ich habe ja nur für eine Person gebucht. Als die Luft rein war, habe ich sie schnell hinein getragen und im Zimmer versteckt. Draussen konnte ich sie unmöglich auseinander nehmen, bei diesem starken Regenfall. Alles klar, Frieda habe ich zuerst etwas abgetrocknet und dann auseinander genommen, damit ich sie in der Velotaschen verstauen konnte. So das war geschafft. Irgendwie war ich nun doch erleichtert, dass alles geklappt hat. Zum Znacht kochte ich in der Jugi eine Spargelsuppe und dazu gab es zwei wunderbare Lachssandwiches. Wow, waren die gut! Ich muss nun wieder langsam meine Essgewohnheiten normalisieren, und die Mengen richtig einstellen. Vielleicht wird das auf dem Schiff etwas schwierig, denn da gibt es abends jeweils ein Buffet. Man lebt ja nur einmal.

Als ich diesen Tagebucheintrag schrieb, hat es dann zur Überraschung von allen aufgehört zu regnen. Unglaublich, dass ich das noch erleben darf. Heute gehts zeitig ins Bett, denn die nächste Nacht wird dann wieder etwas kürzer. Warum? Das verrate ich euch später.

Highlight des Tages: Trotz Anfangsschwierigkeiten hat am Schluss alles geklappt!


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