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30. Juli 2015 Fludir - Laugarvatn 69 km

Veröffentlicht am 31.07.2015

Heute Morgen scheinte wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor, und es war angenehm. Der Wind blies uns aber auch schon heftig um die Ohren. Nach dem Frühstück gings dann wieder mit vollen Batterien los. Ui, ui, ui, schon auf den ersten Metern wurde unser Freund von gestern zum grossen Gegenspieler. Der Wind hatte gedreht und blies uns voll in die Fr....isur. Es war sehr anstregend und zugleich ging es ständig bergauf. Eigentlich logisch, denn der Gullfoss liegt am Rande des Hochlandes. 

Mit dem Ziel vor Augen und vielen positiven Gedanken strampelten wir Richtung Wasserfall. Ein Bus nach dem anderen rollte an uns vorbei, wir sind also wieder da, wo der Massentourismus ist. Übrigens was hier für Fahrzeuge herum fahren, das ist unglaublich. Lastwagen die zum Camper umfunktioniert wurden, Jeeps mit Rädern so gross wie ein Smart und dann sll die Hochlandfahrzeuge. Nein, wirklich was man hier sieht, lässt jedem Autofreak das Herz höher schlagen. Endlich waren wir nun da, beim Goldenen Wasserfall. Das Wasser stürzt über zwei Treppen rund 30 Meter tief. Für mich hat der Gullfoss etwas elegantes, majestätisches an sich. Hat mir sehr gut gefallen. Zur Belohnung gabs im Kaffee eine heisse Schoggi und ein Stück Nusskuchen. Mhhhhh. So, das war der erste Teil vom Goldenen Dreieck, und zum nächsten waren wir bereits unterwegs.

Die 10 km vom Gullfoss bis zum Geysir waren schnell absolviert, denn es ging erstens runter und zweitens hatten wir den Wind wieder im Rücken. Das Geysir-Feld Haukadalur beheimatet verschiedene Geysire. Der Strokkur spuckt alle 5 bis 10 Minuten heisses Wasser rund 40 Meter in die Höhe. Die Touristen stehen mit ihren Kameras im Kreis und warten, bis es spritzt. Amusant zum Beobachten. Rundherum liegt ein buntes Feld dampfender und sprudelnder Löcher. Unglaublich, das Wasser kommt mit 80 bis 100 Grad aus dem Boden, sogar der Boden ist leicht warm. Das Geothermiegebiet ist einmalig und sehenswert. Nach meinem Pick-Nick gings weiter zu meinem heutigen Etappenziel Laugarvatn. 

Mit viel Wind im Rücken rauschten wir förmlich dem Ziel entgegen. So hatten wir bereits vor 17 Uhr auf dem Camping unser Zelt aufgeschlagen und genossen die Sonnenstrahlen. Es hat hier ein Geothermalbad, und das wollte ich mir sicher nicht entgehen lassen. Das Wasser ist etwa 40 Grad warm und sprudelt ebenfalls einfach aus dem Boden. Eine herrliche Erholung nach all den anstregenden Tagen im Sattel. Hier in Island hat es fast in jeder Ortschaft, auch wenn sie noch so klein ist, ein Hallenbad oder ein Geothermalbad. Also die Isländer baden gerne und essen gerne Eis. 

Nach rund einer Stunde verliess ich das Bad, denn mein Magen machte sich langsam bemerkbar. Es war mit 14 Grad immer noch angenehm warm, und ich konnte vor meinem Zelt kochen. Bouillon mit Peperoni, gefolgt von Müscheli an einer Spinatsauce. Dad war super, und Spinat gibt ja bekanntlich Kraft! Zum Dessert gabs dann noch ein Vanillebrötli und eine heisse Schoggi. Das ist ein herrliches Leben. Jetzt wo ich mich so richtig an Island, das Wetter, die Campings und einfach an alles gewöhnt habe, wird die Tour morgen zu Ende gehen. Denn von hier aus sind es etwa noch 70 km bis nach Reykjavik. Es wird morgen keine einfache Fahrt, denn es stehen noch zwei Heidis auf dem Fahrplan. Aber mit dem Elan der letzten Tage und dem Spinat werden wir auch diese Heidis problemlos passieren. 

Highlight des Tages: das Phänomen Geysir

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