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28. Juli 2015 Skogar - Vestmannaeyjar 45 km

Veröffentlicht am 29.07.2015

Gestern erreichten wir den 2000. Kilometer auf Island, und das feiern wir heute. Wir machen nur eine halbe Etappe und fahren dann mit der Fähre auf die Vestmannaeyjar. (Westmännerinseln) So war heute bereits um 7 Uhr Tagwache, damit wir auch die Fähre rechtzeitig erreichen. Die Sonne lachte wieder am Himmel, und es war sehr schön, man kann sich so richtig gut daran gewöhnen. Die Fahrt führte an der Südküste entlang. Nicht direkt an der Küste, weil dazischen noch diese Sandwüste ist. 

Plötzlich stand er neben mir, und ich konnte ihn aber leider nicht ganz sehen. Die Wolken versperrten die Sicht, doch es gab einige Lücken um den Star von Island zu sehen, den Eyjafjallajökull. Der Vulkan, der zuletzt ganz Europa in Atem hielt. Es war ein beeindruckender Moment. Wenn man denkt, dass es da kürzlich noch gebrodelt und gefunkt hat. Zügig und motiviert gings weiter. Um diese Zeit am Morgen ist noch nicht viel los auf den Strassen, die Touris sind allen noch in den Hotels und kommen erst spater. Da ich super in der Zeit war, machte ich noch einen Abstecher zum Seljalandsfoss. Ein schöner aber unspektakulärer Wasserfall. Auf jeden Fall hatte es extrem viele Touristen dort. Ich habe mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen gegönnt. Der Kuchen war ja unglaublich gut. Ein Schoggi-Kuchen mit Nüssen und Caramelsauce oben drauf. Ein richtiger Radlerkuchen. Ich glaube, so wie ich hier wieder rein futtere, habe ich bestimmt zugenommen. Ist ja unwichtig, ich stehe einfach nicht auf die Waage.

Dann kam der Abzeig zum Hafen. 12 Kilometer trennten uns noch von der Fähre. Dieser Hafen wurde erst vor vier Jahren gebaut. Früher musste man von Porlakshöfn auf die Westmännerinseln, und das dauerte einige Stunden. Frieda und ich sind trotz schlechten Windverhältnissen zum Hafen geflogen. Jeder wollt der Erste sein. Ich kam auf jeden Fall richtig ins Schwitzen. Als Radfahrer darfst du immer vor den Automobilisten auf die Fähre. Frieda habe ich gut angebunden, dass sie auch schön standhaft bleibt. Ich selber begab mich nach oben und machte mein Mittags Pick-Nick. Die Überfahrt dauerte nur 30 Minuten, und wir waren auf der Sonneninsel. 

Auf den Vestmannaeyjar war es Hochsommer, blauer Himmel, Sonne, Sonne, Sonne und mehr als 20 Grad. Der Camping liegt wieder an einem unglaublich eindrücklichen Ort. Von einer mächtigen und impossanten Felswand umgeben, erinnert mich das ganze an eine Freiluftarena. Nach dem ich das Zelt aufgestellt hatte, machte ich noch eine kleine Wanderung zur Felswand hinauf. Steil ging es nach oben, dafür wurde ich mit einer mitreissenden Aussicht belohnt. Auf der einen Seite aufs Meer und auf der anderen Seite auf die Stadt Heimaey. Das ist die einzige bewohnte Siedlung auf den Vestmannaeyjar. Ich genoss die himmlische Aussicht, die Ruhe und döste so vor mich hin. 

Später gings dann runter, und es gab nach der Dusche noch etwas Arbeit. Waschen war angesagt. Nachdem ich alles gemacht hatte, gings ins Vulkanmuseum. Dort ging es vor allem um den Vulkanausbruch von 1973 auf Vestmannaeyjar. 5000 Menschen mussten damals flüchten, und wie durch ein Wunder ist kein Mensch ums Leben gekommen. Der Vulkan wütete mehrere Monate, und es war alles voller Lava und Asche. Die Dokumentation war sehr eindrücklich, und 1973 ist ja auch noch nicht lange her, ist ja schliesslich mein Jahrgang. Das zweite Thema war die Entstehung der Insel Surtsey von 1963. Durch einen Vulkanausbruch im Meer, ist eine neue Insel entstanden. Unglaublich. 

Beeindruckt und verblüfft habe ich mir anschliessend das Städtchen angeschaut. Zum Abendessen ging es heute einmal zum Asiaten. Eine sehr gute Gemüsesuppe zum Entree und dann gabs Chicken Satey mit Reis. Das Reisschüsselchen war mega winzig, dafür hatte es Fleisch für drei Personen. Es war sehr lecker, aber die Bedienung war voll daneben. Die hatte nichts im Griff, sie war etwa 50 und ihre Haarfarbe war nicht braun. Dass es dann beim Bezahlen nicht stimmte, überraschte mich dann absolut nicht. Das Dessert nahm ich dann in der gegenüberliegenden Eisbude. Man glaubt es kaum, aber die Isländer sind total verrückt auf Eis. Das sind richtige Schleckmäuler. 

Zurück auf dem Zeltplatz wurde mir mitgeteilt, dass wir das Gelände bis morgen um 12 Uhr verlassen müssten. Denn am nächsten Wochende findet hier ein Openairfestival statt. Mit den Felswanden wird das sicher eine ganz spezielle und eigenartige Akustik geben. Da mein Schiff um 11 Uhr wieder zurück aufs Festland fährt, ist das für uns kein Problem. 

Highlight des Tages: Mehr als 20 Grad heiss auf den Vestmannaeyjar

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