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21. Juli 2015 Reykjahild - Skjöldolfsstadir 114 km

Veröffentlicht am 22.07.2015

Gut und lang geschlafen, das tat gut. Um 7.30 Uhr bin ich aufgestanden und habe mich auf den heutigen Tag vorbereitet. Es war mir bewusst, dass es nichts spannendes werden wird, denn es geht über verschiedene Hochebenen. Viel zu sehen ausser Natur gibt es da wohl nicht. Um 9 Uhr kaufte ich mir im Supermarkt noch zwei Baguettes ein, und dann starteten wir in den Tag hinein. Wenn alles gut läuft, sollten wir heute Abend in Skjöldolfsstadir sein, aber dort soll es keine Einkaufsmöglichkeit geben. Darum habe ich die Reserven etwas aufgestockt. 

Bereits nach wenigen Kilometern gings kurz steil bergauf. Vorbei an den heissen Quellen und Schwefelfeldern. Es hat auch dem entsprechend gerochen. Der ganze Berg in seiner hell roten Farbe dampfte, auf beiden Seiten. Dann gings lange geradeaus, durch Lawafelder, durch Steinwüsten, durch Sandwüsten und ab und zu war da mal ein Schaf. So ging es den ganzen Tag, Kilometer für Kilometer. Mein Picknick genoss ich an einer Oase, respektive an einem kleinen See. Nichts als Ruhe, ab und zu ein Auto, das vorbei fährt sonst nichts. 

Auf dem Velo hat man viel Zeit zum studieren, es gehen mir immer wieder ganz viele Sachen durch den Kopf, doch am Abend ist schon fast alles wieder vergessen. Betreffend Strom bin ich Selbstversorger, worauf ich sehr stolz bin. Ich habe einen Nabendynamo an dem ich ein E-Werk angeschlossen habe. An dieses E-Werk kann ich einen Akku anhängen und aufladen. Vom Akku lade ich dann meinen Bordcomputer und mein IPhone. Toll. Natürlich war auch heute der Wind wieder anwesend. Er blies von allen Seiten, aber leider fast nie von hinten. 

Im Aufstieg zum bisher höchsten Pass (600 M.ü.M.) griff mich der Wind wieder einmal von vorne an. Mittlerweilen bin ich es ja bereits schon gewöhnt. Leider brachte der Wind auch Nebelschwaden und Regen mit. Meine Sonntagsfahrt wurde nun wieder zum Härtetest. Auf den letzten 30 km hatte ich aber endlich Rückenwind, so dass es ganz flott Richtung Ziel ging. Nach 114 Kilometern bin ich dann in Sköldolfsstadir angekommen. Da ist ein Stall, ein Haus, eine verlotterte Tankstelle und ein Hotel mit Camping.  Leider musste ich nun heute mein Zelt bei Regen aufstellen, aber auch das funktionierte. Die haben hier ein Schwimmbad und super Duschen. Ich habe gleich alle meine Kleider in der Garderobe zum Trocknen aufgehängt. Mal schauen ob jemand meckert. 

Wieder schön warm angezogen kochte ich meine Spaghetti Bolognese, ich weiss, bereits zum dritten Male. Aber die sind so gut, und schliesslich brauche ich Kohlenhydrate. Meine Beine sind super drauf und ich kann mich jeden Tag auf sie verlassen. Auch Frieda ist eine zuverlässige Partnerin, was würde ich bloss ohne sie machen?Müde und zufrieden gings dann in den kuscheligen Schlafsack. Morgen gehts nach Egilsstadir, das ist die Metropole von Ostisland, zum Einkauf, und anschliessend weiter an die Küste. Dann hoffentlich wieder mit mehr Action. Übrigens während der ganzen Fahrt habe ich kein Wohnhaus gesehen!

Highlight des Tages: auf meine zuverlässige Frieda kann ich mich stets verlassen!

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