Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

20. Juli 2015 Reykjahild (Ruhetag)

Veröffentlicht am 21.07.2015

Nach einer kalten (es war 2 Grad um 23 Uhr) und regnerischen Nacht erwachte der neue Tag. Heute war ich sehr schnell angezogen, ich musste nur die Pyjamahose mit der Trekinghose tauschen, et voila, fertig. Da es so kalt war, habe ich fast alles angezogen, was irgendwie warm gab. Es regnete immer noch leicht, als ich mein Frühstück im Zelt genoss. Anschliessend war Wäsche waschen angesagt und dann trocknen lassen. Der Supermarkt ist gleich auf der anderen Strassenseite, das ist perfekt. Nach dem Einkauf gings dann auf meinen Ausflug in den Jökulsargljufur Nationalpark. 

Als wir Reykjahild verliessen, begann es überall zu rauchen. Eine der weltweit aktivsten Vulkanregionen umgibt den Bergbrücken Krafla und beginnt nordöstlich des Myvatn. Ein Geothermal-Kraftwerk zapft die Wärmeenergie ab und nutzt diese für die Warmwasseraufbereitung, zum Heizen oder sogar für den Betrieb von Gewächshäusern. Da brodelt es aber richtig, einfach faszinierend. Der erste Stopp war beim Vulkankrater Viti. Ein türkisblauer See im Krater, wie die Suppe in der Schüssel. Unglaublich und überall hat es Schwefelfelder rund um den Vulkan. Weiter ging die Fahrt zum Detifoss und zum Selfoss. Die Landschaft wurde nun extrem karg, nur noch Steine überall, eine Steinwüste. Nichts grünes, nichts lebendiges einfach nur Steine. Der Detifoss ist mit 44 Meter nicht ein hoher aber ein impossanter Wasserfall. Es ist Europas grösster Wasserfall, wenn man das Volumen an Wasser betrachtet, das da runter donnert. Den Selfoss sah ich dann nur noch von der Ferne. Feuer und Eis haben hier einen faszinierenden Canyon entstehen lassen. 

Weiter ging die Fahrt, aber nicht mehr auf asphaltierter Strasse, sondern auf einem holper Weg. Da es gestern so stark geregnet hatte, mussten riesige Wasserlöcher durchfahren werden. Es war mal etwas anderes so im Bus zu fahren, aber es war sicher kein Vergnügen, und das 35 km lang! Hätten die Isländer Korporationen wie wir, wären auch diese Strassen in einem besseren Zustand. Weiter gings den Canyon runter zum Vesturdalur, das sind ganz spezielle und mystische Felspfeiler. Angeblich sollen es versteinerte Trolle sein. Zu guter letzt haben wir den Canyon noch bei Asbyrgi besichtigt, bevor es dann via Husavik wieder zurück nach Myvatn ging. Wir waren zu viert auf unserer Reise, eine Australierin, eine Norwegerin der Busfahrer und ich. 

Aussergewöhnlich waren die verschiedenen Landschaften. Zuerst eine Steinwüste ohne etwas Leben, dann überall schwarzer Sand und dann wieder alles Steine, die mit hellgrünem Moos überwachsen waren. Faszinierend die Naturgewalten, und das ist alles mit Feuer und Eis über Jahrtausende erschaffen worden. Voller Eindrücke aber sehr müde bin ich wieder auf dem Camping eingetroffen. Mittlerweilen schaute die Sonne hervor und es wurde sofort wärmer. Nachdem ich Frieda noch geölt hatte, gings in die City in den Ausgang. Das heisst zwei Hotels, ein Bistro und etwa 20 Häuser. Im Bistro gönnte ich mir einen Lammhamburger, der ganz gut war. Leider hatte ich noch nicht genug und bestellte mir noch einen Schokoladenkuchen. Der war so feiss und mastig, dass ich dann aber endgültig genug hatte. Gut war er ausserdem auch.

Von der sonntäglichen Regenschlacht ist wieder alles trocken und bereit für die Weiterfahrt in den Osten. Mal schauen wie weit uns der Wind morgen trägt. Wir sind auf jeden Fall bereit und motiviert. 

Highlight des Tages: Detifoss Wasserfall

Hosted by WEBLAND.CH