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15. Juli 2015 Kollas - Vidigerdi 68 km

Veröffentlicht am 16.07.2015

Die Nacht war sehr stürmisch, aber nur ausserhalb meines Zelts. Dem entsprechend habe ich auch nicht so gut geschlafen. Ausserdem habe ich gestern noch vergessen Fabio zu danken. Er hat natürlich auch mitgeholfen, dass mein IPhone wieder funktioniert, Danke Fabio. Übrigens Fabio stellt jeden Morgen meine Berichte ins Internet. Es war nicht nur stürmisch sondern auch sehr kalt. In der Nacht erwachte ich und musste zusätzlich noch meine Mammut Winterjacke für in den Schlafsack anziehen. Island LIVE!

Das Abräumen war heute nicht ganz so einfach, aber irgendwie habe ich es geschafft, und alles war dort versorgt, wo es hingehört. So sind wir bei kühlen 9 Grad, leichtem Regen und ganz viel Rückenwind gestartet. Schon nach 5 km hatten wir wieder normalen Asphalt unter den Rädern und dann liefs noch besser. Nach 27 km hatten wir es geschafft und wir waren wieder auf der Ringstrasse Nr. 1. Endlich gibt es ab und zu eine Tankstelle, wo man bei so miesen Bedingungen einen Kaffee trinken kann. Genau das habe ich auch gemacht. Denn ich wusste was jetzt auf mich zu kommt. Wir sind zwar auf der Hauptstrasse, aber wir müssen nun auf der anderen Seite des Hrutafjords hinauf radeln. Regen, starker Gegenwind und kühle 9 Grad schreckten uns aber nicht ab, unseren Weg weiter zu gehen, einfach etwas langsamer als geplant. Zwischendurch kam sogar die Sonne zum Vorschein, aber der Wind blieb.

Ein Camper überholt mich jetzt schon zum vierten Mal in den letzten paar Tagen. Er hupt jeweils, und sie winkt mir wie verrückt zu. So sieht man sich immer wieder, das ist auch mit anderen Campern oder Rucksacktouristen so. Für mein Mittagspicknick habe ich mir ein windstilles Plätzchen bei einer Brücke gesucht. Frieda blieb oben auf der Strasse, denn da konnte ich sie gut ans Brückengeländer stellen. Nach einer viertel Stunde rief mir plötzlich jemand von der Strasse, ob mit mir alles ok sei. Anstatt zu antworten, fragte ich zurück: "Sprichst Du deutsch"? Bingo, Volltreffer. Patricia aus Deutschland ist ebenfalls mit dem Rad unterwegs, aber geht in die andere Richtung. (mit Rückenwind) Wir haben uns kurz unterhalten und gingen dann unsere Wege weiter. Sie hat ebenfalls eine Hompage unterwww.islandperrad.de

Leider sah ich heute von der Natur wieder nicht so viel, weil die Nebelschwaden sehr tief waren. So konnte ich mich auf die Strasse und den Wind konzentrieren. Denn es ist gar nicht einfach zu fahren. Einerseits musst du auf den Wind aufpassen und andererseits auf die Autos achten, die dich überholen oder dir entgegenkommen. Das gibt jedes Mal eine "Druckwelle" vom Fahrtwind. Um 16 Uhr kam dann wieder so eine kleine Tankstelle und ich konnte nicht wiederstehen. Kaffee und Kuchen waren angesagt. Als ich mein Programm für die nächsten Tage anschaute, habe ich kurzerhand ein Zimmer in diesem Motel gebucht. Ich werde so oder so erst in zwei Tagen in Akureyri sein, denn dort werde ich einen Ruhetag einlegen.

Nachdem ich Frieda wieder auf Vorderfrau gebracht hatte. (Kette geölt, alle Schrauben angezogen und leicht geputzt) gönnte ich mir eine lange schöne Dusche. Ui, tat das gut. Mittlerweilen habe ich auch in der Wildnis gelernt, wie man sich warm waschen kann. Ganz einfach, ich habe warmes Wasser gekocht und mich damit gewaschen! So lernt manN immer wieder dazu. Als ich im Badezimmer in den Spiegel geschaut habe, habe ich zwei Dinge festgestellt: 1. meine Nase schält es und 2. ich hatte während zwei Tagen nicht mir in den Spiegel geschaut. Ui, zum Glück war ich wenigsten gut im Haar. Da wir heute unseren 1000. Kilometer auf Island abgeradelt hatten, war das ein Grund zum Feiern. Zum Abendessen gönnte ich mir eine isländische Fleischsuppe, Pouletbrüstli mit Pommes und zum Dessert ein isländisches Gebäck. Das schmeckte grossartig! Dazu gabs ein grosse Bier. In Island ist der Alkohol wegen der hohen Steuer sehr teuer. Alles in allem habe ich aber trotzdem nur umgerechnet CHF 38 bezahlt, da kann mann nichts sagen.

Völlig satt, frisch geduscht und sehr müde ging ich zu Bett. Ich denke heute brauche ich den Fasi nicht zum Schlafen.

Highlight des Tages: Ich bin zurück auf der Ringstrase

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